Die Bördebahn In der letzten Zeit hört man zwischen Euskirchen, Zülpich und Düren vermehrt das hohe Lied auf die Bördebahn. Die parteiübergreifende, kritiklose Zustimmung zur Wiederbelebung der Bahn ist schon recht auffällig. Man verspricht sich eine Verkürzung der Fahrzeit und eine Steigerung der Fahrgastzahlen. Dabei gibt es bereits eine erprobe Alternative, den Schnellbus SB 98. Der benötigt zwischen Euskirchen und Düren bei 18 Stationen rd. 55 Minuten. Für die Bahn sieht es ähnlich aus (58 Min.) aber bei nur sechs Stationen! Fahrzeitverkürzung?
Momentan geht man von geschätzten 1.200 bis 1.500 Fahrgästen der schon existierenden Schnellbuslinie SB98 aus. Woher die für die Zukunft erwarteten ca. 5.000 Fahrgäste auf einmal herkommen sollen, ist schleierhaft. Auch wird auf bohrende Fragen zu den Kosten nur sehr zurückhaltend eingegangen. Nach Medienberichten sollen rd. 11 Mio. € in der erste Ausbaustufe erforderlich sein. So z.B. alleine nur in Zülpich für die Bahnübergänge ca. 120.000 €. Weiterhin sind an den Haltestellen, die sonst fast alle an den Ortsrändern liegen, Bahnsteigverlängerungen erforderlich. Die für höhere Geschwindigkeiten notwendigen Gleisertüchtigungen sind dabei noch nicht einmal eingerechnet, ebenso wie die erforderliche Signaltechnik usw. Weiterhin wird sich auch hinsichtlich der zusätzlich erforderlichen Züge ausgeschwiegen. Auch die hilfsweise vorgebrachten ökologischen Gründe sind bei näherer Betrachtung schnell widerlegt. Wobei sich dann ca. 140 L Diesel /100 km bei der Bahn den 30 L/100 km beim Bus gegenüberstehen, das bezogen auf die realistischen o.a. Fahrgastzahlen. Dabei existieren für den Bus jetzt schon umweltschonende Erdgasantriebe und an E-Antrieben wird gearbeitet. Auch bezüglich der Linienführung ist der Bus in der Zülpicher Börde erheblich flexibler als die gleisgebundene Bahn. Letztlich werden Bus und Bahn kostentreibend parallel betrieben werden müssen, um die zu versorgende Fläche abdecken zu können. Über die nur auf die Stadt Zülpich vermehrt zukommenden ÖPNV-Kosten wird gesondert zu berichten sein. Was einstmals als liebenswertes ehrenamtliches Engagement begann, verselbstständigte sich dann im Laufe der Zeit zu einem Projekt, das auch aus ideologischen Gründen unbedingt realisiert werden musste. Zu Weihnachten bietet sich in dem Zusammenhang folgendes Bild förmlich an: Wenn man schon gerne Lokführer spielen will, dann doch bitte im Maßstab 1/87 mit der Märklin Bahn Spur H0. In diesem Sinne: Frohe Feiertage und wir bleiben auch nächstes Jahr am Ball. Ihre UWV-Zülpich